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Autorin: Barbara Leisner

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Vilnius liegt an der Neris, einem breiten Fluss mit starker Strömung. Da wir nördlich der Neris wohnten, konnten wir   ein Stückchen daran entlang gehen und hatten dabei schon einen schönen Blick auf den Burgberg und die Silhoutte der Stadt. Wenig weiter flussaufwärts sahen wir am letzten Tag dann sogar Kinder an einem kleinen Strand baden.

Einmal ging ich auch an einem ganzen Stapel von ca 15cm dicken Schaumstoffplatten vorbei und wunderte mich, warum daneben Schwimmwesten lagen. Später sahen wir, dass eine Gruppe diese Platten als Flöße nutzte: Jeder lag bäuchlings auf einer Platte, steuerte mit den Armen und sauste mit der Strömung den Fluss hinunter. Schade, dass wir diesen Spaß nicht mitmachen konnten!

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Von unserem Hotel waren es nur ca. 15 Minuten zu Fuß bis zum wichtigsten Gebäude der Stadt, der weiß leuchtenden Kathedrale mit ihrem freistehenden Turm. Wir waren beeindruckt von dem großen Gebäude mit seiner tempelartigen Front aus Säulen und Dreiecksgiebel und seinem hohen Innenraum. Der Turm auf dem weiten Platz um die Kathedrale  ist ein sicherer Treffpunkt für Bewohner und Besucher der Stadt. Jeder kennt ihn. Man kann sich dort einfach nicht verpassen.

Nach dem Besuch der Kathedrale wanderten wir ziellos durch die Straßen, bewunderten die Häuser und die vielen Kirchen der Stadt, kamen schließlich an die verkehrsreiche Durchgangsstraße, an der die alte protestantische Kirche liegt – die Bewohner von Vilnius sind mehrheitlich katholisch. Auf der Suche nach einem Café kehrten wir schnell wieder in Richtung Altstadt um und fanden bald einen schönen Platz für die Pause, die wir brauchten.

Danach gings schnurstracks zum anderen Ende der Altstadt, denn vor dem Tor der Morgendämmerung sollte die Stadtführung beginnen.

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Da es zu regnen begann, hatten wir keine Schwierigkeiten unsere Gruppe zu finden: Alle waren mit großen gelb-schwarzen Schirmen ausgestattet. Auf ging es von einer Kirche zur nächsten. Dabei klärte die Führerin uns über die vielen unterschiedlichen Religionsgruppen in der Stadt und in Litauen auf. Wer wissen will, warum Vilnius als das Jerusalem des Nordens galt, lese hier nach.

Der Regen wurde immer stärker. Donnergrollen war zu hören, die ersten Blitze zu sehen. Dann plötzlich ein Blitz und fast gleichzeitig ein Donnerschlag, der uns zusammenfahren ließ. Unsere Führerin ließ sich nicht beirren.

Bis es schließlich wie aus Eimern schüttete und langsam richtig ungemütlich wurde. Wahrscheinlich alle froh, als der Beschluss fiel den Rest der Führung ausfallen zu lassen.

Rasch wurde der Rückzug angetreten. Noch einmal kamen wir auf den Hauptplatz, wo der Kran mit seinem Partytisch, den er hoch in die Luft ziehen konnte, nichts mehr zu tun hatte.

Gingen an dem ehemaligen Rathaus – einem schönen klassizistischen Gebäude – vorbei und strebten schnell dem Restaurant zu, in dem schon das Abendessen bestellt war.

Tief hinab in den Keller musste man steigen, doch dann erwartete eine kräftige Stärkung, die nach diesem Guß sehr willkommen war.

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