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marlit
Autorin: Marlit Pfefferle
Litauen, eine der 3 baltischen Staaten. Wenig, um nicht zu sagen gar nichts wusste ich bisher über die dortige Küche. Durch die angrenzenden Länder Polen und Weißrussland vermutete ich Ähnlichkeiten. Insofern war ich sehr gespannt.
Kaum mit dem Flieger angekommen und mit einer Herzlichkeit am Flughafen empfangen, wurde unsere Gruppe eingeladen abends in ein typisches litauisches Restaurant. Eine große Speisekarte mit vielen Gerichten zur Auswahl, doch was sollte ich wählen? Das Restaurant war auf ausländische Gäste eingestellt und hat die Speisen mit englischen Untertiteln versehen. Naja, so bei einigem konnte ich mir etwas vorstellen, aber ich wollte natürlich nicht mir bekanntes bestellen.
Was gibt’s zu Trinken? KWAS, das traditionelle Bier, hergestellt aus Schwarzbrot, Wasser und Hefe. Bestellt habe ich es mir nicht, aber probiert bei meiner Nachbarin! Süßlich schmeckt es. Hier blieb ich bei einem konventionellen Bier. Und dazu wurden die Snacks gereicht.
Das hat mich dann doch überrascht. Auf Holzteller angerichtet verschiedene Kleinigkeiten, wie das traditionelle frittierte Schwarzbrot, geräucherte und in feine Streifen geschnittene Schweinsöhrchen, verschiedene sauer eingelegte Gurken, Silberzwiebeln , und dann geräucherter Speck, in kleine Würfel geschnitten. Dazu noch so richtig fetten Speck in dünne Scheiben geschnitten als Brotauflage. Das musste ich erst einmal ansehen. Unsere litauischen Freunde waren allesamt schlank, wie machen die das bei diesen Kalorien ? Zaghaft wagte ich mich an das frittierte Schwarzbrot. Oha, da hätte ich wohl meinen Zahnarzt mitnehmen müssen, so hart war dieses Brot.
Was gibt es noch auf dem Tisch? Kalte rote Beete Suppe mit warmen Kartoffeln – SALTIBARCIAI-, hier zeigt sich die Ähnlichkeit mit der Küche in Russland. Das gefällt mir gut:
Oder die Kartoffelpuffer – BULVINAI BLYNAI – mit saurem Rahm und etwas Lachs serviert.
Kartoffelklösse mit Hackfleisch gefüllt – CEPELINAI -. Auch das habe ich probiert, allerdings nicht am gleichen Abend.
Die Portionen sättigen einen Schwerarbeiter! Die Kalorien möchte ich gar nicht wissen, und so schlaue Apps die mir dann verraten wieviel Klimmzüge oder Dauerläufe ich machen müsste habe ich ausgeschaltet.
Über einen Wochenmarkt bin ich auch gegangen. Dort fand ich eine wirklich gute Spezialität , Baumkuchen – SAKOTIS-.
Wie er gemacht wird, das ist mit Sicherheit ein Rezept mit langer Tradition, und wurde mir nicht verraten, aber man muss ja auch nicht alles wissen.
Auf dieser Reise lernte ich für mich völlig fremde Speisen kennen. Wie immer habe ich auch ein Lieblingsrezept mitgenommen. Für mich war das die kalte rote Beete Suppe mit warmen Kartoffeln. Mitgenommen habe ich aber auch 2 Pfund mehr an Gewicht, und jetzt frage ich doch das Apps „Eat and more“ – was muss ich tun um diese 2 Pfund wieder runter zu bekommen?