Das Treffen in Finnland im März 2010 wurde von den beiden finnischen Partnern zusammen organisiert. Uta, Heidi und Marlit nahmen daran teil. Auf dem Programm standen der Besuch des Palmenia Zentrum für Weiterbildung und die Information über dessen Aktivitäten und Strategien im Bereich der Weiterbildung sowie ein Aufenthalt im Sastamala Community College zusammen mit der Vorstellung der dortigen Aktivitäten und Kurse.
Dieses Treffen hat uns erlaubt, zwei verschiedene finnische Institutionen in ganz unterschiedlichen Umgebungen – die eine in der Großstadt, die andere im ländlichen Bereich – und ihre Philosophie und Praxis des lebenslangen Lernens kennen zu lernen. Wir hielten uns dabei zuerst zwei Tage in Helsinki auf und reisten dann nach Sastamala weiter.
Schlittenfahren in Finnland
von Uta
In internationalen Projekten plant man die Treffen meistens so, dass man nicht gerade im Winter in die kalten Länder Europas fährt. Aber unsere portugiesische Partnerin bat uns um genau so einen Termin: Sie hatte noch nie Eis gesehen!
Also trafen wir uns im März in Helsinki und natürlich war es bitter kalt. Unsere portugiesische Partnerin staunte über die Schiffe, die im Eis eingefroren waren, über das Fischen in Eislöchern und sie schlitterte auf dem Eis herum. Von Helsinki reisten wir weiter nach Sastamala. Dort zeigten die Finnen uns, wo man Skifahren konnte, und wir sahen ein sehr praktisches Schlittengefährt.
Es handelt sich dabei um Metallschlitten, wie sie auch in Norwegen üblich sind. Sie haben hinten verlängerte Kufen, auf denen man stehen und sich dann mit einem Fuß abstoßen kann. Auch Senioren sind neugierig! Wie die Kinder probierten wir das Schlittenfahren aus, und das nicht nur zu Fuß: Wir fuhren auch mit dem Motorschlitten. Mich erinnerte der Spaß an ein Erlebnis in Lappland, wo ich einmal sah, wie eine Großmutter nach einem Restaurantbesuch ganz beschwingt ihre erwachsene Enkelin Berg abwärts fuhr.
Bauchtanz und Musik
von Uta
Zum Abschluss hatten die Projektpartner aus Sastamala zu einem Essen mit Saunabesuch eingeladen. Das Essen fand ein wenig ausserhalb in einem Restaurant statt, das eine Saunahütte und zum Abkühlen ein Eisloch besaß. Es wurde gut gegessen, dann gingen die meisten in die Sauna. Für uns andere gab es verschiedene Aktivitäten: Eine Lehrerin führte uns in den Bauchtanz ein. Das war für Pilar aus Spanien eine leichte Übung, aber wir “Nordmenschen” taten uns schwer!
Matti, der damalige Leiter der finnischen Volkshochschule, hatte uns schon vorher einmal gezeigt, wie man auf einem Tierhorn bläst. Jetzt hatten er und seine Kollegen ihre Musikinsturmente dabei – Klarinette, Guitarre und Saxophon. Weil sie wussten, dass ich Saxophon spiele, hatten sie auch eines für mich mitgebracht und forderten mich zum Mitspielen auf. Ich hab dann ganz schön geschwitzt, als wir ein paar Stücke zusammen spielten. Ich war noch blutige Anfängerin und die Lehrer der Volkshochschule waren Profis. Trotzdem hat die “internationale Besetzung” Spass gemacht. Bei Mattis Gegenbesuch in Kiel haben wir ihn dann zum Mitspielen in unsere BigBand “Second Line” eingeladen. Als Gastgeschenk überreichte er mir ein T-Shirt seiner Band als Zeichen der Ehrenmitgliedschaft.
Bei der Abschlussfeier in Sastamala erklärte mir Kari übrigens noch ganz trocken: “Wir Finnen können auch gemütlich schweigen.”