In Schweden waren Uta und Horst bei der “Internationalen Föreningen” in Södertälje zu Gast. auf dem Programm standen drei Workshops: Anneli und Kima, die den schwedischen Partner repräsentierten, gaben Informationen über ihre Arbeit mit Senioren. Dabei nehmen Senioren Geschichten aus ihrem Leben über mobile Geräte auf und bereiten sie auf. Danach erhielten wir den Arbeitsauftrag ”Walk and Talk”. Bei einem Stadtrundgang waren sechs Fragen zu beantworten und in einem E-Book zu dokumentieren. Der dritte Workshop führte zu einem Film als Arbeitsergebnis. Wir von SLO hatten außerdem eine QR-Rallye ausgearbeitet. Die Teilnehmer schafften zwar nicht die ganze Rallye, konnten aber nachher eigene Ideen für eine Anwendung in ihren Bereichen umsetzen.
Während des “social event”, also abends, lernten wir die sehr leckere libanesische Küche kennen und hörten uns auch den musikalischen Beitrag der internationalen Gruppe “Fagel Roc” anlässlich des Internationalen Frauentages an. Anschließend machten die weiblichen Teilnehmerinnen des Treffens dann leider die Erfahrung, dass in einem türkischen Café nur Männer sitzen und die Anwesenheit von Frauen dort, gelinde gesagt, aber auch gar nicht erwartet wurde.
Mobile Geräte in Europa – Tafeln einst und jetzt
von Horst
Die beiden Tablets auf dem Bild dürften 100 Jahre Lebenserfahrung trennen. Mit der Schiefertafel sind meine Eltern noch regelmäßig zur Schule gegangen und auch zu meinem Schulalltag gehörte sie, als ich 1946 im kriegszerstörten Deutschland eingeschult wurde. Ich habe damals übrigens regelmäßig ein Kochgeschirr zum Unterricht mitbringen müssen. Es gab die Schulspeisung und jeden Mittag hatten wir uns in eine lange Schlange einzureihen um das Essen in Empfang zu nehmen. Doch das ist eine andere Geschichte, denn ich möchte nicht von den Tafeln sondern über die Nutzung der Tablets berichten.
Das Bild ist im Frühjahr 2013 in Södertälje in Schweden im Rahmen des Projekttreffen von Mobile50+- entstanden. Södertälje, eine Gemeinde mit rund 90.000 Einwohnern, liegt am Rand von Stockholm und hat etwa 36 % nichtschwedische Einwohner. Das sind u.a. 22.000 Assyrer und 8.000 Finnen und Finnlandschweden. Sie wurden von unseren schwedischen Partnern betreut, die ein Projekt zur Aufarbeitung ihrer persönlichen Lebensgeschichten durchführten und dazu auch mobiles Equipment – jeweils 2 mal 5 iPads und einen mobilen UMTS-Router – einsetzen wollten. Dieses interessante Konzept haben wir in dem Treffen erprobt. Das Ergebnis waren kleine mit der App iMovie aufgenommene Videos. Natürlich wurde hinterher über die Vor- und Nachteile diskutiert, besonders da nicht alle europäischen Teilnehmer iPads verwenden wollten und wir nach Lösungen für Android-Geräte suchen mussten.
Thema waren auch die Erfahrungen, welche die finnischen Teilnehmer in Sastamala mit Mobilitäts-Kliniken machten. Dort gibt es jeweils drei Stunden lang eine sehr individuelle Einweisung in Smartphones und Tablets. Zugleich können so Kontakte für spätere intensivere Kurse geknüpft werden. Unsere Gruppe, Senioren-Lernen-Online, die ihre Angebote nur im Internet macht, überlegte, ob man die Erfahrungen der Finnen umsetzen und eine “Virtuelle Klinik” unter Nutzung der Möglichkeiten der Kommunikation über das Internet einrichten könnte.
Die Partnergruppe aus Tiedetila, Finnland, organisierte Kurse mit mobilen Geräten für die Generation 50+ und untersuchte das Nutzungsverhalten der jeweiligen Teilnehmer. Gespräche mit den Verantwortlichen zeigten, dass es nicht nur in Deutschland Probleme mit einem sicheren Breitbandzugang auf dem “flachen Land” gibt. Leider reichten die Zeit und gegenseitige Sprachkenntnisse nicht zum Hinterfragen der Situation.
Einen Eindruck, wie unterschiedlich auch in Deutschland die Nutzung mobiler Geräte ist, zeigten Gespräche mit der zweiten deutschen Gruppe unseres Projektes, die in Berlin zuhause ist. Dort wurde zunächst nur untersucht, ob und wie sich mobile Geräte in der Verwaltung und für die Trainer einsetzen lassen. Sicher wurde nach den Gesprächen mit uns Älteren auch über Konzepte mit mobilen Geräten in der Hand von Teilnehmern nachgedacht.
Hotel im Keller
von Horst
Die Reisen und besonders die Übernachtungen bei internationalen Projekten sind schon interessant. Unsere schwedischen Partner hatten wir bereits bei dem Kick-off-Treffen in Berlin kennengelernt. Sie waren damals nicht so richtig zufrieden mit dem von unseren Gastgebern ausgesuchten Hotel im Prenzlauer Berg gewesen und hatten sich eine andere Unterkunft gesucht, die ihren eigenen Vorstellungen besser entsprach. Verständlich, dass wir auf die von ihnen ausgewählte Unterkunft in Schweden gespannt waren.
Nach einem herrlichen Flug von Hamburg nach Stockholm konnten wir den Flughafenshuttle – einen modernen Schnellzug, natürlich mit kostenlosem WLAN – bewundern. Auch die Nutzung der S-Bahn nach Södertälje war für uns in Sachen Nutzung von mobilen Geräten ein Erlebnis. Wir hatten uns mit unserem türkischen Partner getroffen, mühsam den richtigen blauen Zug gefunden und ein Papierticket erstanden. Auf ging es zum Bahnsteig mit 1000 anderen Fahrgästen im Feierabendverkehr. Der Zugang zum Bahnsteig wurde von allen schnell und komfortabel mit Hilfe des Smartphones geöffnet. Nur wir mussten unser Papier vorzeigen und blickten Hilfe suchend umher. Ein netter Schwede zeigte uns den gegenüberliegenden Zugang. Dort waren wir dann ganz für uns und hatten drei Kontrolleure, die uns den Weg wiesen.
Die Fahrt durch Stockholms Vororte brachte uns schließlich in das idyllische Södertälje. Nachdem wir dort die Richtung zum Hotel gefunden hatten, kamen uns die Teilnehmer des anderen deutschen Partners entgegen und wünschten viel Spaß beim Einchecken. Diese Prozedur verlief sehr nett und vor allen Dingen individuell. Jeder notierte seine Daten, zahlte im Voraus und wurde dann mit seinem Gepäck zum Zimmer begleitet. Dann kam der Nächste usw. usw. Es dauerte also eine ganze Weile bis wir uns im Speiseraum wieder trafen, um die ersten Erfahrungen auszutauschen. Interessant war, dass wir alle wunderschöne Einzelzimmer mit Dusche und WC bekommen hatten. Aber nur ein einziges davon hatte auch ein Fenster nach draußen! Wir befanden uns im Keller eines großen Gebäudes. Nur ein “kleiner Mangel” oder? Auf jeden Fall hatten wir das in Berlin nicht erlebt!
Dabei hatten wir von SLO es noch richtig gut getroffen. Die Unterbringung der Berliner Gruppe konnten wir am nächsten Morgen bewundern: Drei Personen in einem Raum mit zwei Doppelbetten, Gemeinschaftsduschen und WC über den Flur. Sie hatten nicht aufgepasst und eine Unterkunft im Stile der Jugendherbergen gebucht. Änderungswünsche konnten leider nicht erfüllt werden, denn nicht nur das Hotel, sondern der gesamte Ort war ausgebucht.
Rezept
Utas Lieblingsrezept aus Schweden ist Janssons Versuchung. Es ist so bekannt, dass es das Rezept dazu sogar als Eintrag in Wikipedia gibt!